zum Rittergut

Teil des Wanderweges No. 3 / Wanderzeit ca. : 1 ¼ Stunden

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Entspannung
bei erwanderter Geschichte

Station 1

Rittergut und Schlosspark Knau

Ausgangs- und Zielpunkt der Wanderung bildet der Hof des Rittergutes Knau, das erstmalig 1378 urkundlich erwähnt wurde.
Anschließend durchquert man den Schlosspark. Mitte des 19. Jh. wurde er als Landschaftspark angelegt. Dort finden sich drei Gedenksteine. Gleich zu Beginn des Weges wird an zwei berühmte Söhne des Ortes erinnert — Gustav und Wilhelm Boerner. Der eine berühmter Kunsthändler seiner Zeit, der andere einer der ersten Frühgeschichtsforscher, sowie Märchen- und Sagensammler.

Station 2

Töpfersberg

Der Töpferberge ist mit einer Höhe von 506,8 m die höchste Erhebung der näheren Umgebung — einschließlich des Naturschutzgebietes »Land der Tausend Teiche« .
Überlieferte Erzählungen und Keramikfunde, dass sich auf dem Gipfel ein vorgeschichtliches Gräberfeld befand. Auch sind Opfer- und Kulthandlungen in heidnischer Zeit denkbar. Die Alten berichten sogar von einem unterirdischen Gang zwischen Rittergut und Töpfersberg. Noch Mitte des letzten Jahrhunderts grenzte südlich an den Töpfersberg die Kohlung. Ein dichtes Waldgebiet, das sich von Plothen bis nach Volkmannsdorf erstreckte. In der Kohlung wurde an zahlreichen Kohlstellen im Wald das Gewerbe der Köhlerei ausgeübt. Weiterhin soll es dort im 18. Jahrhundert eine Torfgewinnung und eine Lehmziegelherstellung gegeben haben.

Station 3

Kleines Mordtal

Im Tal der Dreba spricht man von einem Großen und Kleinen Mordtal. Der Volksmund berichtet von Grenzkonflikten der Sorben, Franken und Lobdeburger, die hier im 12. Jahrhundert ausgetragen wurden. Bei der Ackerbearbeitung fanden sich früher kleine Hufeisen, Speer- und Pfeilspitzen, die die Leute in Ihrer Annahme bestärkten. So spricht die Literatur des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts sogar von der  Großen Heidenschlacht * Die heutige Archäologie und Geschichtsforschung widerspricht dieser Auffassung und spricht von einem friedlichen Zusammenwachsen der Volksstämme in unserem Raum.
*BEHR, Bruno, Unser Oberland, 1927.

Station 4

Oberlandbahn

Die Strecke zwischen Triptis und Lobenstein wurde zwischen 1894/95 erbaut und ist 54,4 km lang. Beim Bau beteiligten sich Lohnarbeiter aus der Umgebung. Bis 1897 erfolgte eine Verlängerung nach Blankenstein, der einen späteren Anschluss nach Bayern ermöglichte. Der Bahnhof wurde intensiv vom Rittergut Knau genutzt um landwirtschaftliche Erzeugnisse, Holz, Kohle oder auch Vieh zu transportieren. Im II.Weltkrieg wurde ein fahrender Zug von Tieffliegern angegriffen und forderte sieben Opfer bei Moßbach. Prägnante Bauwerke sind fünf Tunnel auf einer Länge von 7 km, sowie drei Steinviadukte und der 120 m lange und 36 m hohe Ziemestal  Viadukt aus einer genieteten Stahlkonstruktion, die in einem Bogen mit einem Radius von 200 m verläuft. Damit ist die Oberlandbahn eine versteckte Gebirgsbahn im Mittelgebirge. 1998 erfolgte die Stilllegung.

Station 5

Wassermühle

An der Dreba gab es vier Wassermühlen. Die Knauer Mühle gehörte dem Rittergut und wurde verpachtet. Im Jahre 1740 wurde die Mühle durch die Familie von Einsiedel an den Herrn Johann Christian Reichmann für 1 300 Gulden meißnerischer Währung verkauft. Acht Müllergenerationen erweiterten die Mühle, bis das Handwerk 1966 aufgegeben wurde. Ein Mühlteich sicherte ab 1920 den Betrieb des oberschlächtigen Wasserrades, bei dem das Wasser in einer Rinne geführt wird und im Scheitel des Mühlrades in dessen Zellen strömt und so die Mühle antreibt. Reste des Mühlgrabens sind noch zu erkennen. Mahlen, Schroten und Holzschneiden erfolgten durch zwei Mahlgänge: einen Schrotgang und ein altdeutsches Sägegatter.

Unterkünte im Land der Tausend Teiche